30 Workshops an den internationalen UNESCO-Projekttagen
Mit einem sehr eindrücklichen und bewegenden Interview begann die Eröffnungsveranstaltung der beiden UNESCO-Projekttage an unserer Schule. Lou erzählte, im Gespräch mit Samane, (beides Schülerinnen der 10A) von ihrer Flucht aus Syrien und was Frieden für sie bedeutet. Nach dem Friedenslied „Imagine“ von John Lennon und einer musikalischen Darbietung der Bläserklasse unter Leitung von Detlef Jakob begann die Arbeit in den 30 Workshops. Neben Workshops mit sportlichem Schwerpunkt wie eine zehnköpfige Wander-, eine Radel- sowie eine Tanzgruppe für den Frieden wurden auch musikalische und künstlerische Themen angeboten. Friedenstauben und Friedensbringer wurden gebastelt, Kraniche gefaltet, eine Weltkarte mit den Herkunftsländern der Schulgemeinde gestaltet, eine Friedenszeitung erstellt, Friedensfahnen genäht und Friedenslieder getextet bzw. komponiert. Auch außerschulische Fachleute konnten für die Projekttage gewonnen werden. Der Profi-Graffiti-Künstler Carlos Lorente, der die wohl einzige Graffiti Akademie Deutschlands “Style Scouts®” in Nürnberg gegründet hat, vermittelte in seinem Workshop die Grundtechniken des Sprayens. Die Theatermacherin, Psychologin und Künstlerin Christiane Huber, die in Rosenheim durch die Möbius-Erinnerungsschleifen für die NS-Opfer bekannt ist, hat einen Podcast zu und über Elisabeth Block aufgenommen. Dafür sind die Teilnehmerinnen auch im Stadtgebiet Rosenheims unterwegs gewesen, um Interviews zu führen. Frieden zu sichern ist Aufgabe der Bundeswehr – deshalb war diese durch Jugendoffizier Benjamin Bartels mit einem Planspiel zum Syrien-Konflikt vertreten. Ubuntu - die südafrikanische Philosophie der Menschlichkeit wurde vom Verein Vision Yamalé präsentiert, und zwar von den Referentinnen Frau Heike Büchner-Fussell und Frau Susanne Möller. Die Stiftung Regentropfen gegründet durch Pater Asaah, unterstützt bereits seit 1998 aus Spendengeldern junge Menschen in Ghana in ihrer Ausbildung. Schülerinnen dieses Workshops haben mit einem selbst gestalteten Stand in der Rosenheimer Innenstadt Spenden gesammelt und damit den UNESCO-Gedanken des „Hände Reichens“ in die Tat umgesetzt. Unterstützt durch die Geschäftsführerin der Stiftung Frau Michaela Bauer und Lehrerin Frau Monika Rüde wurden über 900,00 EUR eingenommen. Zusammen mit der 1.- EUR Spende pro Schülerin und dem Erlös aus dem Fair Trade Verkauf von MRS und Karo-Gymnasium, initiiert von Natalie Wermuth, 10b, erhält die Regenbogen Stiftung insgesamt 1.850.- EUR zur Unterstützung sozial benachteiligter Mädchen in Ghana. Weitere Workshops befassten sich mit Friedensnobelpreisträgerinnen, dem Thema Frieden in der Literatur und dem inneren Frieden durch digitales Detox. Eine große Zahl von Schülerinnen fuhr nach Berchtesgaden in die Dokumentation des Obersalzberg um sich mit dem Rechtsextremismus, als Gefahr für den Frieden auseinanderzusetzen. Ein Höhepunkt der beiden Tage war sicherlich das gemeinsame ca. 20 Meter lange Buffet im Pausenhof. Die 10 Biertische bogen sich unter der unglaublichen Vielzahl von gespendeten Kuchen, Muffins, Pizzaschnecken, Käsewürfeln, Brezen und anderer Leckereien. Auch die Schulküche trug mit köstlichen Kartoffel-Tortillas und Brotaufstrichen zu unser aller Verköstigung bei.
Die Vielzahl der künstlerischen Ergebnisse, die nun unser Schulhaus zieren (siehe Cover), lassen auch über die beiden Projekttage hinaus das Motto -Für den Frieden# Händereichen# Brücken bauen - weiterklingen.
Anette Dippold