Anfang Dezember kamen 18 Schüler und Schülerinnen aus Lazise mit dem Reisebus zu uns an die Städt. Realschule für Mädchen Rosenheim. Hier wurden sie schon sehnsüchtig von den 17 Rosenheimer Schülerinnen erwartet. Die Schulleiterin Elena Fossa, die Musiklehrerin Angela Barusolo sowie die Deutschlehrerin und Organisatorin Lauretta Donati begleiteten die italienische Schüleraustauchgruppe.
Für den herzlichen und musikalischen Empfang sorgte unser Musikkollege Fritz Stimmer am Klavier. Um das leibliche Wohl unserer Gäste kümmerten sich die Mensadamen - all unsere Austauschschüler durften zwischen einem Fleischgericht und einem vegetarischem Essen auswählen.
Gestärkt verließen wir gemeinsam die Schule in Richtung Innenstadt. In Kleingruppen führten die Rosenheimer Mädels anhand eines Stationenplans ihre Brieffreunde durch Rosenheim. Dabei erkundeten sie die Lorettowiese, das Kaiserbad-Portal, Flötzinger-Bräu mit seinem wunderschönen Ausleger und den Ludwigsplatz mit seinem Fischbrunnen. Außerdem die Stadtpfarrkirche mit den neuen Glasfenstern, das Rathaus und den Lokschuppen mit Laziseplatz. Auch am Max-Josefs-Platz mit dem Steinwürfel zur Erinnerung an das ehemalige Münchner Tor, den Arkaden und den Baustil der Markthäuser rund um den Platz, den wunderschönen Ausleger des Gasthauses Stockhammer, sowie dem Nepomukbrunnen, der Hl.Geistkirche, dem Mittertor mit unserem Rosenheimer Wappen und den Christkindelmarkt mit unserem Sternstunden-Stand führte der Stationenplan die Schüler vorbei.
Am Abend war Zeit für die Schüler, sich in der Familie einzugewöhnen. Wir Lehrer pflegen die bay. Tradition des Essens beim Gasthaus Stockhammer…
Der nächste Tag war gefüllt mit Unterricht in verschiedenen Fächern und zwei Advents-Workshops. Hier organisierte die Gitarre-spielende Kollegin Rebecca Hirschpek ein „Advents-Singen“, denn die Italiener lieben unsere weihnachtliche Stimmung und die, ganz besonders mit Musik. Eingeübt wurden die Lieder „Oh du fröhliche“ und „Alle Jahre wieder“. Die Inhalte der Lieder wurden frei übersetzt und interpretiert…
Handwerkliches Geschick durften unsere Austauschgruppen bei Kollegin Heidrun Fürnrohr-Roch unter Beweis stellen. Sie bereitete liebevoll gestaltete Weihnachtkarten und Geschenkanhänger aus Tonpapier, Knöpfen, Bänder und Dekopapieren vor. Auffallend still und konzentriert wurden von allen Schülern kreative Karten beim „Advents-Basteln“ hergestellt.
Der Abend des zweiten Tages fand im Gasthof Höhensteiger statt. Mit rund 80 Gästen war unser „Bunter Abend“ zum 40 jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft Rosenheim/Lazise, sowie zum 14 jährigen Bestehen der Schulpartnerschaft MRS/scuola media ein sehr schöner Programmpunkt. Es wurde miteinander musiziert, gesungen, gegessen, getanzt und gelacht.
Vertreter der Stadt Rosenheim war der 2.Bürgermeister - Hr. Anton Heindl, der mit seiner informativen Rede den Anwesenden über die Anfänge und den Verlauf der Städtepartnerschaft erzählte. Hr. Hötzel vom Partnerschaftskomitee der Stadt, unsere Schulleiterin Frau Magdalena Ramm, sowie viele Eltern waren auch mit dabei.
Der nächste Tag stand im Zeichen der Landeshauptstadt München. Bei niedrigen Temperaturen wurde die Fußgängerzone mit Frauenkirche, Marienplatz, Viktualienmarkt, Asamkirche und das Hofbräuhaus besucht. Nach dem Mittagessen gab es einen Foto-Stopp beim Schloss Nymphenburg und die Besichtigung der BMW-Welt.
Abends waren die italienischen Lehrer unsere Gäste bei der Weihnachtsfeier im Mailkeller, zu der auch der Nikolaus und der Kramperl vorbei schauten…
Für den letzten Tag wurden von uns Lehrern wieder zwei Advents-Workshops vorbereitet. Unsere junge Kollegin Lisa Ziegler investierte viel Zeit und Liebe zum Detail, um das Fach Mathe auch handwerklich darzustellen. So erarbeitete sie eine Power Point Präsentation zum Thema „Ojo de dios“. Hierbei geht es um das Darstellen von Winkel, Geometrische Formen und Symmetrieachsen in Form eines „gewebten Auges“ aus Wollresten. Das „Gottes Auge“ steht als Symbol für Gesundheit, Glück und ein langes Leben und wird bei der Geburt eines Kindes vom Vater hergestellt. Der Brauch ist ein fester Bestandteil der religiösen und kulturellen Geschichte indigener Völker Südamerikas. Das war „Mathe im Advent“ einmal gaaanz anders…
Typisch in der Vorweihnachtszeit ist das Backen von Plätzchen. Hier entschied ich mich für das Herstellen von „morbidi cuori di mandorla“, den zarten Mandelherzen aus Mürbeteig. Gemeinsam durften die Schüler die Zutaten vorbereiten (Eier trennen und Butter, Zucker, Mehl und gem. Mandeln abwiegen) und zu Mürbeteig verarbeiten. Nach dem Ausstechen wurden die Herzen noch mit Mandelkernen verziert und gebacken. Und im Anschluss sofort freudig verspeist…(„Advents-Backen“)
Die schwungvolle musikalische Verabschiedung nach dem Mensaessen übernahm unser Musikkollege Georg Hermannsdorfer mit einem Teil seiner Big Band.
Nur all‘zu schnell sind diese Tage vergangen. Und alle waren sich einig, dass der nächste Austausch unbedingt länger sein müsse…
In diesem Sinne, a piu tardi (bis bald)
Gabriele Cilwa, Betreuung Schüleraustausch Lazise